Freitag, 24. April 2015

Bis zum Ende der Insel

"Lage, Lage, Lage!!!" Mit ihr steht und fällt der Erfolg vieler Unternehmungen. Ohne dem breiten Urteil der Gruppe vorgreifen zu wollen, denke ich, dass wir mit Campos einen ziemlich guten Griff getan haben. Die Nähe zum Meer, abwechslungsreiche Flachetappen und anspruchsvolle Klosterhügel, das alles bekommen wir hier geboten.
Das einzige, das nicht ohne weiteres direkt von unserem Ausgangspunkt möglich ist (außer Andi fährt alleine am Ruhetag), sind ausgedehnte Touren durch das wunderschöne Tramuntana Gebirge. Um der Gruppe trotzdem die Möglichkeit zu bieten, etwas Bergluft zu schnuppern, entschieden wir uns gestern eine Einwegroute zum Cap Formentor zu planen und den Rücktransport per Minibus zu organisieren. So ergab sich für alle die  Chance diese Herausforderung anzunehmen um Berge und Aussicht zu geniessen ohne dabei ständig einen zweistündigen Rückweg im Hinterkopf haben zu müssen.
Wir machten uns also auf den Weg gen Norden, anfänglich noch ohne Andi, denn er holte am frühen Morgen noch seine Freundin vom Flughafen ab. Er stellte uns aber schon auf halber Strecke, was eindeutig dafür spricht, dass am Gepäckband nicht viel los war.
Die Route führte uns durch die ehemalige Inselhauptstadt Sineu, welche in den letzten zwei Jahren Basis unserer Rennradwoche war, weiter nach Llubi, Buger und Campanet, wo wir den Einstieg fanden ins wundervolle "Peter Maffay Tal" (http://www.sureda.de/Shopinfos/Can-Sureda/), welches einen der schönsten und beliebtesten Radwege ganz Mallorcas, entlang der ersten Bergketten beherbergt.
Nach 70 km empfing uns das beschauliche Hafenörtchen Port Pollenca zur wohlverdienten Mittagspause. Unter Sonne und Palmen erholten wir uns kurz und füllten die Reserven weitestgehend auf, denn der Blick über die Bucht ließ schon einen ersten Eindruck auf die nun wartende Herausforderung entstehen: Die Straße zum Cap: Bei Rad- und Autofahrern gleichermaßen beliebt, schlängelt sie sich über insgesamt fast 20 km zum nördlichsten Punkt der Insel, von einem Postkartenmotiv zum nächsten. Mit dem Leuchtturm an der Spitze als absolutes Highlight. Unser persönliches Highlight war allerdings in erster Linie, dass wir es alle bis dorthin geschafft haben, so dass ein wunderbares Gruppenbild mit lauter zufriedenen Gesichtern entstehen konnte.
Voller Euphorie und mit dem versprochenen Taxi in der Hinterhand, wurde der Rückweg nach Playa de Muro zum Abholpunkt letztlich von allen als "viel leichter" empfunden. Radfahren findet eben auch zu großen Teilen im Kopf statt.

Einen Wermutstropfen gab es allerdings für uns zwei Guides  noch an diesem Tag: Thommy, der ja sonst in erster Linie als Superschwimmer für die Muskeln-fuer-Muskeln Triathlon Staffeln in Erscheinung tritt, hat sich für das Radrennen am 1.Mai um den Finanzplatz Eschborn angemeldet. Auf der verzweifelten Suche nach schnellen Trainingskilometern hat er uns dazu überredet auch noch die knapp 60 km Rückweg mit dem Rad zu meistern. In Hinblick auf unseren Auftritt beim M312 am Samstag, war etwas Überzeugungskraft nötig, aber wir können den armen Jungen ja nicht auf der Insel verirren lassen.
Und so ergab es sich, dass sowohl strahlende Radler im Taxi, als auch schwitzende Guides mit lächelndem Thommy um 20 Uhr an der größten Paella Pfanne der Welt Platz nahmen und den tollen Tag nach einer wunderschönen und anstrengenden
Tour ausklingen ließen.


Mittwoch, 22. April 2015

Ruhetag...was eben jeder so darunter versteht

Heute sollte nach all der sportlichen Betätigung der letzten Tage die Erholung im Vordergrund stehen. Was genau jeder Einzelne unter "Erholung" versteht war dann allerdings doch recht unterschiedlich. Da sich der Himmel am frühen Morgen grau und wolkenverhangen zeigte, wurde der geplante Strandtag kurzfristig abgesagt.
Dennis, Thommy, Susi und Laura entschieden sich dafür nach Palma zu fahren. Nach Schwierigkeiten die örtliche Bushaltestelle zu lokalisieren hielten die Damen kurzerhand den Daumen raus und da ist so ein mallorquinischer Busfahrer dann offensichtlich ganz Kavalier der alten Schule... In Palma angelangt pendelte man zwischen Cappuchino, McDonalds, Burger King und einer weiteren Lokalität unbekannten Namens um die geleerten Kohlenhydratspeicher wieder aufzufüllen. Um die Kultur nicht zu kurz kommen zu lassen besuchte man die Kathedrale von Palma und besichtigte sie. Immerhin von außen. Trotz dem ganzen Gerenne von Kohlenhydrat zu Kohlenhydrat und diversen Treppen in Palma, hat der Teil der Gruppe den Ruhetag wohl am ehesten für die Ruhe genutzt, Note 1+. Micha und Julia nutzten die Zeit zum Shoppen sowie für eine Trainingseinheit Laufen. Dafür die Note 2.
Chris, Doro und Julian zog es aufs Rad, allerdings ließen sie es ruhig angehen. Was aber zum Teil auch am Navigationsgerät lag. Unterwegs in Richtung Südküste besuchten sie die Cala Lombards und die Cala Santanyi, zu Fuß und per Rad, mit Weg und auch ohne. Wer Trage- und Schiebepassagen toll findet und/oder Lust auf Lauftraining hat, findet den Track hier: https://www.strava.com/activities/290402158 Gerade noch so 2-. Ebenso wie Siggi, der sich heut allein in den Süden wagte und ein wenig die Küste abradelte. Mir fällt es ja meist ohnehin schwer die Füße still zu halten, und die Tatsache zusammen mit meinem Rad auf DER Insel zu sein, machts eher noch schlimmer. So zog es mich heut zum austoben in die Berge, hoch zum Kloster Lluc, Sa Calobra, Puig und Soller standen auf dem Programm. Selbstkritisch gibts dafür ne glatte sechs (wer schauen möchte wie ein Ruhetag nicht aussieht: https://www.strava.com/activities/290492363)
 Am morgigen Donnerstag werden wir dann das Highlight der dritten Muskeln-für-Muskeln Rennradwoche ansteuern: Es geht zum Cap Formentor. Wollen wir doch mal schauen ob die neu gemachte Straße dort wirklich so toll ist wie alle erzählen. Morgen gibts dann die Antwort auf diese weltbewegende Frage, bis dahin Gute Nacht aus Campos und nicht vergessen: Bike for SMA!

Aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Zum Dienstag, 21.04.15

Ein breites, stolzes Grinsen war heute bereits am frühen Vormittag auf den Gesichtern aller Teilnehmer zu erkennen, als sich die Gruppe nach einer nur 25 km langen Aufwärmphase auf dem Gipfel der Randa zum sagenhaften Ausblick traf. Wir wählten eine Anfahrt über die, von den meisten Radtouristen ignorierte, alte Randastrasse, die über kurze, steile Serpentinen vorbei am Kloster Santuari des Gracia (http://de.wikipedia.org/wiki/Santuari_de_Nostra_Senyora_de_Gràcia), auf halbem Anstieg auf die Hauptroute stößt. Ob es an der Genugtuung lag, die Auffahrt erfolgreich gemeistert zu haben (sie wurde gestern noch aus Zeitgründen verschoben) oder an der fest versprochenen  Mittagspause bei Mallorcas spektakulärstem Kuchen-Buffet, sei mal dahingestellt, aber beides sind in jedem Falle sehr glaubhafte Beweggründe.
Wohl verdienter Ausblick vom Klosterberg Randa

Die weitere Route führte uns über Algaida nach Sencelles, auf einer im übrigen tadellos neu geteerten Strasse. Ein sehr gutes Beispiel dafür, dass vielerorts auf die Anregungen aus der Radsportcommunity schnell und soweit für uns ersichtlich, unkompliziert reagiert wird. Andi und ich haben uns beide angeschaut und gefragt, wie lang es wohl in Deutschland dauern würde, eine 10 km lange Strasse komplett zu erneuern, zumal wenn sie zu 90 % ausländischen Radfahrern zugute käme. Bei unserem letzten Besuch im März eignete sich diese Strasse nämlich noch zum erstklassigen Üben für Bunnyhops.
Die anschliessenden zwanzig meist von Rückenwind begleiteten Kilometer in Richtung Santa Maria del Cami führten uns größtenteils über den bei Rennradlern sehr beliebten Cami de Vell de Muro, welcher das nördliche Inselzentrum mit der Region um Palma de Mallorca verbindet.
Nun war es vorerst geschafft: nach ziemlich genau 60 km und 2:30 h Fahrzeit stellten wir die Räder erstmal ab, um uns an der schon angekündigte Kuchenauswahl satt zu sehen und satt zu essen. Gefunden haben wir dieses Paradies für Naschkatzen (http://www.elephant10.com/restaurants_mallorca/244/celler-sa-sini) dank unserer Freunde aus dem Norden http://www.muskeln-für-muskeln.de, die wir hier im März getroffen haben, als sie sich die ersten Trainingskilometer für ihre RTF im Juli gegönnt haben.
Die Qual der Wahl
Reichlich (oder vereinzelt auch mehr) gestärkt, setzten wir die Fahrt fort, mit dem Vorhaben, nicht wieder erst 30 min vor dem Abendessen im Hotel anzukommen, sondern allen von uns noch die Möglichkeit zu bieten, die Sonne IN RUHE, ÜBERWIEGEND LIEGEND zu genießen. Wir nahmen also direkten Kurs nach Süden, durch die Ortschaften Santa Eugenia, abermals Alagaida und Llucmajor auf den schönen, kleinen, meist autofreien Strassen entlang der Felder und Fincagrundstücke, die uns wunderbare Routen von und nach Campos ermöglichen.
Für morgen ist ein allgemeiner Ruhetag angesetzt um den Beinen, etc. eine wohlverdiente Pause zu gönnen. Ein Lob an dieser Stelle für all unsere tapferen Teilnehmer, die sich alle sehr wacker halten und hier für den Guten Zweck die Zähne sicher manchmal zusammenbeissen müssen.






Montag, 20. April 2015

Sonniges Klosterhopping

Aufmerksamkeit für die gute Sache. Bike for SMA!
Am zweiten Tag der diesjährigen Muskeln für Muskeln Rennradwoche wurden von den Teilnehmern Berge gewünscht. Da lag es nahe, die schönen Klöster der Umgebung anzufahren, da einige von Ihnen auf Gipfeln mit allerschönster Aussicht errichtet wurden. Wohl schon die alten Mönche wussten Höhenmeter und gute Fernsicht zu schätzen. Nach gemütlichem einrollen ging es nach 15km aufwärts zum Kloster San Salvador. 4,8km Anstieg mit durchschnittlich 6,8% Steigung brachten uns alle auf den 509m hohen Gipfel. Im Gegensatz zum verregneten letzten Jahr strahlte diesmal die Sonne auf uns und wir konnten in alle Richtungen weit über die Insel blicken. Nach obligatorischem Gruppenfoto und rasanter Abfahrt ging es durch Manacor hindurch, hinein in das von uns so getaufte Gemüsetal (den zahlreichen Gewächshäusern geschuldet), wobei es momentan den Namen "Blumental" ebenso verdient hätte.
Vereint auf dem Puig de San Salvador
Nach etwa 65km erreichten wir die Ortschaft Petra, ließen den Marktplatz mit seinen kulinarischen Verlockungen allerdings vorerst links liegen und bezwangen noch den Puig de Bon Any mit 
gleichnamigem Kloster auf dem Gipfel. Auch hier eine herrliche Aussicht und im Anschluß eine schöne Abfahrt sowie auf dem Marktplatz dann eine ausgiebige Mittagspause. Nun ging es mit ordentliche Rückenwind in Richtung Porreres. Mit Schwung durch den Ort und mit mehr oder weniger Schwung hinauf zum Kloster Monti Sion. Unser Youngster Dennis schaffte es mit allerletzter Luft hinauf auf den Gipfel ;-) Oben war dann erstmal ein Schlauchwechsel angesagt. Da aller guten Dinge drei sind (und vor allem auch aufgrund der fortgeschrittenen Stunde) beließen wir es für heute bei unseren drei Berg"chen" und sparen uns den Puig de Randa mit seinem Kloster für morgen auf. Man braucht ja schließlich noch Ziele ;-) Die abendliche Verköstigung war wieder grandios, Hühnchen mit Reis und gegrilltem Gemüse. Heute hört es sich hinter mir im Hof schon nicht mehr ganz so lebhaft an. Genau genommen ist es sogar schon richtig ruhig, denn Frischluft, Sonne und Höhenmeter sind offensichtlich eine müde machende Kombination. In diesem Sinne: Bike for SMA und für heute: Gute Nacht!



@Susi: Kommafehler bitte großzügig überlesen oder diskret an mich zur Korrektur ;-)

Aussicht vom Puig de San Salvador

Sonntag, 19. April 2015

Gruppo completto

Immer schön, wenn Sonne und die Gruppe lacht
Tagesziel gesetzt und erreicht: Zusammen abfahren, kennenlernen, gemeinsam ankommen. Heute stand die erste Ausfahrt mit der (fast) kompletten Gruppe an, die sich trotz einiger "Neulinge" schnell gefunden hat. Nachdem wir uns reichhaltig am Frühstücksbüffet gestärkt haben, machten wir uns auf den Weg nach Colonia St. Jordi, um einige unserer Mitfahrer noch mit Leihrädern zu versorgen. So wurde kurzerhand auch der heutige Etappenstart an die Küste verlegt.
So ging es sicher heute einigen
Der Weg führte uns dann mit vorerst angenehmen Rückenwind über Ses Sallines, Santanyi, Manacor zur Mittagspause nach Petra. Ungefähr 70Km sind wir bis dahin schon geradelt, Kuchen und belegte Brote stießen also auf großen Zuspruch. Mit wieder aufgefüllten Speichern ging es dann auf gut 40 entspannte Rückwegskilometer über Felanitx und die
Landwirtschaftsstraßen um Cas Concos.
Beim gemütlichen Abendessen (wir durften uns heute über Tapas, Salat, Steaks und Ofenkartoffeln freuen) im sonnigen Innenhof des Hotels, wurden die heute gesammelten Eindrücke gleich noch mal mit dem ein oder anderen lockeren Spruch gewürzt und tragen so zum wunderschönen Tagesabschluss bei. Für morgen haben wir vor, beste Wetteraussichten mit tollen Bergaussichten zu verbinden, es verspricht also ein interessanter Tag zu werden. Viele Grüße und eine Gute Nacht aus Campos.
Micha


Den ganz großen Mittagsansturm in Petra zum Glück verpasst

Samstag, 18. April 2015

Start der dritten Muskeln-für-Muskeln Rennradwoche

Das warten hat ein Ende. Die dritte Muskeln-für-Muskeln Rennradwoche nimmt so langsam Fahrt auf. Früh am Morgen konnten wir heut unsere ersten Gäste am Flughafen von Palma de Mallorca begrüßen, die einen überpünktlich, die anderen einfach nur pünktlich und einige leider erst mit zweistündiger Verspätung (wobei nicht zu klären war wieso von zwei zeitgleich starten sollenden Flugzeugen ab München das eine starten darf, das andere aber voll besetzt noch zwei Stunden in München rumsteht und auf den Abflug wartet weil in Palma dicker Nebel wabert). Nach zu wenig Schlaf aufgrund des frühen Abflugs und zu viel Aufregung aufgrund der Verspätung ließen wir es heut zum Start erstmal ganz ruhig angehen. Dennis, Chris und Doro testeten den mallorquinischen ÖPNV und machten Strandnachmittag in Arenal. Siggi, Julia, Micha und ich schwangen uns aufs Rad um das hervorragende Wetter zu nutzen und die ersten Kilometer zu sammeln (Route hier: https://www.strava.com/activities/287858104
Langsam angehen lassen...

Zwischen reichlichem Hauptgang und leckerem Nachtisch hat Micha soeben noch Thommy, Susi und Laura vom Flughafen abgeholt, so dass wir bis auf Julian, der morgen anreist, nun fast vollständig in Campos versammelt sind.
Morgen dann in großer Runde

Samstag, 14. März 2015

Es ist angerichtet...die Vorfreude steigt


Bei wenigen Graden über dem Gefrierpunkt ist es sicher nicht die schlechteste Option dem deutschen Frühling vorübergehende den Rücken zu kehren und sein sonniges Radfahrerglück unter der Sonne Mallorcas zu suchen. Micha und ich sind momentan mal wieder auf der schönen Insel unterwegs, und waren am vergangenen Mittwoch bereits in Campos um unserer Unterkunft während der MfM-Rennradwoche 2015, dem Hotel Segles in Campos, einen Besuch abzustatten. Ich kannte und mochte es bereits seit meinem Besuch im vergangenen Oktober, und auch Micha war auf den ersten Blick angetan. Die Zimmer, alle individuell und urig eingerichtet, gruppieren sich um einen lauschigen Innenhof. Die getesteten Pa amb oli waren sehr gut und versprechen einiges in Bezug auf unsere tägliche Verpflegung, die nach Absprache mit der Köchin täglich individuell für uns zubereitet werden wird. Es gibt die Möglichkeit Wäsche zu waschen und sichere Abstellmöglichkeiten für unsere Räder sind auch vorhanden. Alles in allem ein sehr zufrieden stellender Check unserer Unterkunft bevor es in fünf Wochen los geht mit der MfM-Rennradwoche 2015. Wir freuen uns schon jetzt auf eine großartige Woche mit euch, viele Grüße, Andi und Micha